14.08.2023 | 5 Minuten

Diebstahl-Schutz: So sicherst Du dein Fahrrad richtig

Die Gesamtzahl der gestohlenen Fahrräder 2022 beträgt laut polizeilicher Kriminalstatistik rund 266.000. Vor allem hochpreisige Fahrräder, wie E-Bikes, Rennräder oder Mountainbikes stehen im Fokus der häufig professionell organisierten Banden. Die meisten Fälle bleiben dabei jedoch ungeklärt. Deshalb gilt: Sichere dein Bike richtig, damit Langfinger keine Chance haben. Wir geben dir wertvolle Tipps um Diebe abzuschrecken, sowie zur Verwendung des richtigen Schlosses. Da auch das leider nicht immer ausreicht, erklären wir außerdem, wie du im Falle eines Diebstahls handeln solltest und dein Fahrrad zusätzlich mit einer Versicherung optimal schützen kannst.

Alltags-Regeln gegen Fahrraddiebstahl

Zunächst einmal gibt es eine kleine handvoll von Dingen, die man grundsätzlich beachten kann, um die Chance auf einen Diebstahl zu verhindern. Diese Alltags-Regeln mögen offensichtlich wirken, sich noch einmal darüber bewusst zu werden, um im Alltag öfter daran zu denken, ist trotzdem sehr hilfreich.

  • Fahrrad immer an festen Gegenständen anschließen (Fahrradständer, Laterne, Straßenschilder, etc.) damit es nicht weggetragen werden kann

  • Schließe den Rahmen an, da sich vor allem Vorderräder in wenigen Sekunden demontieren lassen

  • Wähle helle und belebte Abstellplätze

  • Stelle das Fahrrad nach Möglichkeit in einem versperrten Raum ab

  • Wechsle vor allem draußen häufiger den Abstellplatz

  • Gestalte dein Fahrrad einzigartig, damit es leicht wiederzuerkennen ist

  • Codierung und GPS-Tracker schrecken Diebe ab

Welches Fahrradschloss ist das Richtige?

Wer sein Fahrrad liebt, der möchte auch möglichst lange etwas davon haben. Damit du es unterwegs mit gutem Gewissen abstellen kannst, brauchst du auf jeden Fall ein gutes, dem Wert deines Fahrrads angemessenes Fahrradschloss. Laut Sicherheitsexperten gilt als grober Richtwert: Ein Schloss sollte etwa 10 Prozent des Fahrradpreises kosten.

Ebenfalls sollte man wissen, dass kein Schloss zu einhundert Prozent sicher ist. Professionelle Diebstahl-Banden werden immer wieder neue Möglichkeiten finden, um auch die besten Schlösser zu knacken und das Fahrrad dann mit einem Transporter wegzuschaffen. Akkubetriebene Winkelschleifer beispielsweise sind mittlerweile so handlich und leistungsstark, dass sich damit jedes Schloss öffnen lässt.

Verschiedene Statistiken zeigen allerdings auch, dass Diebstahlversuche in der Regel nach drei Minuten abgebrochen werden. Dann wird das wahrgenommene Risiko für den Dieb, erwischt zu werden, zu hoch. Es reicht also in der Regel aus, wenn das Schloss den Dieb für drei Minuten aufhalten kann.

• Das Bügelschloss

Zur Fahrradsicherung gilt das Bügelschloss als sicherstes Produkt auf dem Markt. Es besteht aus zwei Teilen: dem Bügel und dem Schließzylinder. Das Schloss ist sehr robust und wird aus widerstandsfähigen Materialien wie Stahl gefertigt, die sich nicht aufbrechen lassen. Außerdem hat es keinerlei Scharniere, Gelenke oder ähnliches und dadurch praktisch keine Schwachstellen, an denen man es mit den üblichen Hilfsmitteln brechen kann. Das einzige Werkzeug, das ein solches Schloss knacken kann, ist der Winkelschleifer. Für diese Sicherheit zahlt man allerdings auch einen Preis. Bügelschlösser sind schwer und sperrig. Außerdem ist es mit den starren Bügeln nicht immer einfach, das Fahrrad an beispielsweise Laternen oder Straßenschildern anzuschließen.

• Das Faltschloss

Dank der Gelenkkonstruktion sind Faltschlösser flexibler als Bügelschlösser und leicht zu transportieren. Sie bieten ein hohes Maß an Sicherheit, da die einzelnen Glieder aus stabilem Stahl gefertigt und dadurch kaum zu brechen sind. Lediglich günstige Faltschlösser können manchmal an den Scharnieren etwas leichter aufgebrochen werden, hier sollte man also nicht am falschen Ende sparen.

Das Faltschloss kombiniert also die Vorteile aus beiden Welten. Diese Eigenschaften machen das Faltschloss zu einer der beliebtesten Schloss-Arten bei Radfahrern.

• Das Kettenschloss

Dieses Schloss besteht aus vielen einzelnen Kettengliedern und dem Verriegelungsmechanismus. Für die Kette wird häufig Stahl verwendet. Entsprechend dicke Kettenglieder können ähnlich widerstandsfähig wie das Bügelschloss sein. Dadurch ist die Dicke der Glieder aber auch das entscheidende Merkmal für die Sicherheit. Dünne Kettenglieder können leider oftmals sehr leicht mit einem Bolzenschneider geknackt werden. Die Textilummantelung verhindert mögliche Kratzer und Lackschäden am Rahmen des Fahrrads. Ein weiterer Pluspunkt ist die hohe Flexibilität der Kette, sodass das Fahrrad fast überall angeschlossen werden kann.

• Das Rahmenschloss

Das Rahmenschloss gilt als Basissicherung deines Fahrrads. Es dient nur als Wegfahrsperre, da es nur das Hinterrad schützt. Für einen kurzen Stopp reicht es also aus. Um das Fahrrad für lange Zeit oder über Nacht zu sichern ist das Schloss allein ungeeignet. Bei dieser Schlossart ist eine zusätzliche Absicherung empfehlenswert. Auch lohnt sich hier ein Blick in die jeweiligen Versicherungsbedingungen. Manche Versicherer machen die Vorgabe, dass das Fahrrad durch ein eigenständiges Schloss gesichert sein muss.

• Das Kabelschloss

Kabelschlösser sind leicht und flexibel. In punkto Sicherheit gilt das gleiche wie für Rahmenschlösser: Allein bieten sie keinen ausreichenden Schutz. Sie sind mit Bolzenschneidern viel zu einfach durchtrennbar. Höchstens als Zweitschloss kann das Kabelschloss sinnvoll sein.

Normalerweise geben die Hersteller eine Sicherheitsstufe an, die einen Richtwert zur Sicherheit des Schlosses gibt. Meistens gilt je teurer das Schloss, desto teurer dieser Wert. Und desto sicherer ist dein Rad. Eine Investition in ein stabiles Schloss kann sich bei einem hochwertigen Fahrrad wirklich lohnen.

Nimm dir beim Schlosskauf also Zeit und lass dich eventuell auch beraten. Diese fünf unterschiedlichen Schlossarten solltest du jedoch kennen, um die richtige Entscheidung zu treffen.

Fahrrad gestohlen? So solltest du handeln

Wie bereits erwähnt ist leider kein Schloss zu einhundert Prozent sicher. Wenn dein Fahrrad also trotz aller Sicherheitsvorkehrungen gestohlen wurde, ist es wichtig, zuerst eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Denn die Versicherung zahlt nur dann, wenn eine Anzeige bei der Polizei vorliegt. Hoffentlich hast du auch eine Versicherung für dein Rad abgeschlossen!

Nachdem du den Fahrraddiebstahl bei der Polizei angezeigt hast, solltest du auch deine Versicherung umgehend informieren. Du solltest alle Infos zum Fahrrad griffbereit haben, sowie den Eigentumsnachweis und die Anzeigennummer bei der Polizei. Nun heißt es warten. Wenn das Fahrrad innerhalb von drei Wochen nach der polizeilichen Anzeige nicht auftaucht, musst du dem Versicherer einen schriftlichen Nachweis dafür erbringen. Dass du dich regelmäßig bei dem zuständigen Fundamt nach deinem Fahrrad erkundigst, versteht sich von selbst. Wenn alle vertraglichen Bestimmungen erfüllt sind, übernimmt die Versicherung den Schaden.

Ist ein Fahrradpass sinnvoll?

Ein Fahrradpass kann sowohl bei der polizeilichen Anzeige nützlich sein, als auch bei der Schadenregulierung mit der Versicherung. Denn im Pass sind alle wichtigen Informationen und Merkmale des Fahrrads aufgeführt. Dazu gehört auch ein Foto des Fahrrads. Mittlerweile gibt es den Fahrradpass auch als kostenlose App für iPhones sowie für Android-Smartphones. So hast du alle Daten im Notfall immer zur Hand. Je vollständiger der Pass ausgefüllt ist, desto grösser ist die Chance, das Fahrrad zurück zu bekommen.

  • Die Hausratversicherung

In der Hausratversicherung ist der gesamte Hausrat inklusive aller Fahrräder versichert. Wird ein Fahrrad aus einem verschlossenen Abstellraum, Keller oder Wohnung gestohlen, übernimmt die Hausratversicherung den Schaden. Die meisten Fahrräder werden allerdings auf offener Straße geklaut. Daher lohnt es sich, das Fahrrad zusätzlich zu versichern.

  • Eine spezielle Fahrradversicherung

Mit unserer neuen Fahrrad-/E-Bike Versicherung bieten wir eine attraktive Versicherungsoption. Nicht nur Diebstahl-, sondern auch der Kasko-Schutz ist inbegriffen. Damit sind Schäden durch Unfälle, Naturgefahren und sogar der Verschleiß von Akku und Fahrradteilen versichert.

Optional bieten wir außerdem einen Schutzbrief mit Pannenhilfe, Abschleppdienst, Rücktransport, Ersatzfahrrad und vielem mehr an.

Der Preis unserer Fahrrad-/E-Bike Versicherung richtet sich nach dem Neupreis des Fahrrads und der Region, in der ihr wohnt. Ihr wollt wissen, was das in eurem Fall kosten würde? Dann testet unseren Janitos Fahrrad-/E-Bike-Versicherung-Rechner. Jetzt berechnen und beantragen.

Autor dieses Artikels:

Max Ohnheiser

Max lässt sich für Sport und einen gesunden Lebensstil begeistern.

Autor dieses Artikels:

Karina Todorova

Bloggt über umweltbewusstes Leben, Lifehacks für den Alltag und gesundheitliche Themen.