07.04.2022 | 5 Minuten

Sicher wandern in den Bergen: Darauf solltest du achten

Im Frühjahr beginnen die Temperaturen zu steigen. Viele Menschen zieht es in die Natur. Über saftig grüne Wiesen, wilde Bäche und rauschende Wasserfälle hinauf zum Gipfel. Eine Wanderung durch malerische Landschaften ist pures Erlebnis und gut für Körper und Seele. Doch es gibt auch Gefahren, die man beim Wandern beachten sollte, um das Unfallrisiko zu minimieren. Keine Panik: Wir zeigen dir, worauf es ankommt.

Die Vorbereitung

Eine gute Vorbereitung und Planung deiner Wandertour ist bereits die halbe Miete:

1. Gute körperliche Verfassung

Mach dich für den Berg fit, indem du mehr Fitness in deinen Alltag bringst. Es muss nicht immer Sport sein, um deinen Kreislauf in Schwung zu bringen. Wie wäre es, öfter mal das Fahrrad zu nehmen? Oder frische Luft bei einem Spaziergang in der Mittagspause zu schnappen? Nimm doch mal die Treppe anstelle des Aufzugs. Versuche kurze Strecken zu Fuß zu absolvieren, anstatt dich immer ins Auto oder in den Bus zu setzen.

2. Richtige Ausrüstung

Die richtige Wanderbekleidung ist maßgeblich für deine Sicherheit und maximalen Komfort. Absolute Voraussetzung sind stabile, atmungsaktive und wasserdichte Wanderschuhe, die du bereits richtig gut eingelaufen hast. Die robuste Profilsohle des Schuhs sorgt unterwegs für ausreichende Rutschfestigkeit. Eine Regenjacke solltest du immer dabeihaben – besonders in den Bergen, wo das Wetter innerhalb kurzer Zeit umschlägt.

Wanderer auf dem Berg

Deine treuen Begleiter bei jeder Wanderung sollten die Wanderkarte, der Sonnenschutz, das Erste-Hilfe-Set und das Handy mit gespeicherten Notfallnummern und -kontakten sein. Ausreichend Nahrung und Wasser geben dir neue Kraft während des Wanderns.

3. Sorgfältige Planung

Vor der Tour solltest Du dich nach dem Wetter erkundigen. Denn ein schweres Gewitter im Gebirge kann eine echte Bedrohung sein und erhöht zudem das Unfallrisiko. Informiere dich über das Gelände sowie den Schwierigkeitsgrad und den Zustand der Route. Gibt es gesperrte Wanderwege? Bevor du dich auf Tour begibst, solltest du dir auch die Frage stellen, wie viel Zeit du für die Wanderung brauchst. Bist du fit genug, um es zum Ziel zu schaffen? Speziell für Wanderer gibt es heutzutage diverse Routenplaner-Apps. Diese verfügen über Karten, die du auf deinem Handy herunterladen und nutzen kannst.

4. Sag Familie/Freunden über deine Pläne Bescheid!

Teile mindestens einer Person mit, wohin du gehst. Wenn sich während der Wanderung dein Ziel ändert und du dich für eine andere Route entscheidest, informiere umgehend dein Umfeld. Das kann in einer Notfallsituation dein Leben retten.

In den Bergen

5. Realistische Selbsteinschätzung

Bergwandern setzt eine realistische Einschätzung der eigenen Kräfte und Fähigkeiten voraus. Laut der Unfallstatistik des Deutschen Alpinvereins (DAV) ist die Zahl der Notfalleinsätze in den letzten Jahren gestiegen. Die Statistik zeigt, dass immer mehr Menschen ihr Können überschätzen. Wähle deshalb eine Route, die deinem Fitnesslevel entspricht – besonders wichtig, wenn du allein unterwegs bist. Denn bei Übermüdung nimmt die Konzentration ab. Das Risiko zu stolpern oder stürzen steigt. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht: Wandern ist ein Ausdauersport, der dich an deine Grenzen bringen kann.

6. Auf ausgeschilderten Wegen bleiben

Sicher sind dir beim Wandern Abkürzungen aufgefallen, die dich schneller ans Ziel führen können. Doch meistens enden Abkürzungen irgendwo in unwegsamem Gelände. Gerade in den Bergen erhöhen Abkürzungen das Unfallrisiko. Verlasse daher nie den markierten Weg! Markierungen und Beschilderungen dienen der Orientierung und führen dich sicher durch die Berge. Sie geben dir Auskunft über die Schwierigkeit der Tour und die verbleibende Wegzeit. Bist du versehentlich vom Weg abgekommen? Kehre zur letzten bekannten Stelle zurück.

Wanderschild zum Berg

7. Das eigene Schritttempo finden

Denke daran, dass wandern Spaß machen soll. Achte deshalb auf ein gleichmäßiges Schritttempo mit dem du dich unterwegs wohl fühlst. Mit einem permanenten Rhythmus wandert es sich viel leichter als mit einem ständigen Tempowechsel. So kannst du außerdem deine Kräfte gut einteilen.

8. Regelmäßige Pausen machen

Pausen gehören selbstverständlich zu jeder Wanderung. Wähle sorgfältig einen Restplatz aus, der eine schöne Aussicht in die Ferne bietet. Du solltest ausreichend Wasser zu dir nehmen und etwas Kleines essen, damit du Kraft für die restliche Tour hast. Auf deiner Wanderkarte kannst du dir auch vorab mögliche Pausenplätze markieren. Wie lange Du rastest, ist dir selbst überlassen. Auf jeden Fall solltest du ausreichend Zeit zur Erholung einplanen.

9. Auf Natur und Umwelt achten

Wandern bringt Mensch und Natur in Einklang – wir finden hier unseren Ruhepol und lassen die Seele baumeln. Doch wir sollten nicht vergessen, dass die Natur einen Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen bietet. Um sie zu erhalten, ist ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur und der darin lebenden Artenvielfalt dringend empfehlenswert. Darauf solltest Du achten:

  • Nimm wieder mit, was du von außen mitbringst
  • Gehe respektvoll mit Wildtieren um
  • Lass alles an seinem Platz
  • Zünde Lagerfeuer nur an erlaubten Feuerstellen an
  • Schütze die Gewässer

Tourist mit Rucksack am Bergsee

Unfallversicherung

  • Falls es trotzdem zu einem Unfall beim Wandern kommt und du in eine Notlage gerätst, übernimmt die Janitos private Unfallversicherung unter anderem die Kosten für Such-, Bergungs- und Rettungsaktionen.

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Autor dieses Artikels:

Karina Todorova

Bloggt über umweltbewusstes Leben, Lifehacks für den Alltag und gesundheitliche Themen.