Sicheres Surfen im Internet: Tipps und Tricks
Das Bundeskriminalamt veröffentlicht jährlich Statistiken im Bereich Internetkriminalität. Laut dem sogenannten „Cybercrime Bundeslagebild“ ist die Anzahl der Cybercrime-Fälle im Jahr 2019 und 2020 deutlich angestiegen.
In den aktuellen Zeiten arbeiten viele Menschen verstärkt von daheim aus, kaufen vermehrt online ein und sitzen allgemein länger am Computer, Tablet oder Handy. Genau diese Digitalisierungstrends machen sich Internet-Kriminellen zunutze. Keine Sorge: Hier haben wir eine Liste einfacher Tricks zusammengestellt, wie du dich effektiv vor Gefahren im Internet schützen kannst.
1. Sicheres Passwort verwenden
Hacker können sich über unterschiedlichste Wege Zugriff auf deine Passwörter verschaffen. Schadprogramme, die sich unbemerkt auf dem Computer im Hintergrund installieren sowie Phishing-Mails sind die bekanntesten Angriffstaktiken. Doch auch der Brute-Force-Angriff kann die Passwortsicherheit in Gefahr bringen. Dabei werden automatisch mit Hilfe von Software tausende Passwort-Kombinationen ausprobiert, bis das richtige gefunden wird. Das kannst du tun, um deine Konten vor Cyberkriminellen zu schützen:
Wichtig ist, nicht überall das gleiche Passwort zu verwenden - auch wenn das Passwort schwer zu erraten scheint. Stell dir vor, dein Passwort wird geknackt. So erlangen Unbefugte Zugriff auch auf deine anderen Accounts.
Immer noch verwenden viele Beschäftigte Post-It Haftnotizen im Arbeitsalltag. Sie sind überall: am Computerbildschirm, auf der Tastatur oder auf dem Telefon. Praktisch sind sie schon. Denn sie lassen sich an jeder glatten Oberfläche einfach durch Kleben befestigen. Für die Aufbewahrung von Passwörtern sind die kleinen, bunten Klebezettel jedoch nicht geeignet.
Um sich Passwörter besser merken zu können, neigen viele Internet-Nutzer dazu, unsichere Passwörter zu erstellen, wie zum Beispiel Namen, Wohnort oder Geburtsdatum. Sichere Passwörter dagegen sind besonders lang (mindestens 8 Zeichen), beinhalten Sonderzeichen und Zahlen sowie Groß- und Kleinbuchstaben.
Aber wie kannst du dir all diese komplexe Kennwörter merken? Ein Passwortmanager kann hier die Lösung bieten (Bspw. KeePass). Es ist ein Tool, das deine Passwörter speichert und verwaltet. Dafür brauchst du nur ein starkes Masterpasswort, das dir Zugang zu deinen anderen Passwörtern erlaubt. Experten behaupten, dass Passwortmanager sicherer seien als die Entscheidung für immer dieselben, einfachen Passwörter.
2. Regelmäßige Backups durchführen
Dein Computer ist vor einem Systemausfall oder Datenverlust nicht zu 100% geschützt. Daher ist eine regelmäßige Datensicherung (Backup) notwendig. Besonders dann, wenn du wichtige Daten auf deinem Computer speicherst. Bei der Datensicherung werden deine Daten auf ein externes Speichermedium kopiert. Wie das funktioniert? Die einfachste Möglichkeit – eine externe Festplatte oder einen USB-Stick zu verwenden. Das Medium schließt du an deinen Computer an und ziehst die Dateien rüber.
Deine Daten kannst du auch in einer Cloud im Internet speichern. Der Cloud-Speicher gilt ebenfalls als ein sicheres Verfahren. Natürlich musst du dich nicht nur für einen einzigen Speicherort entscheiden. Eine Kombination aus einem physischen Datenträger und einem virtuellen Speicher wird oft von Experten empfohlen.
3. Schutz vor Computerviren
Viren sind Schadprogramme, die unbemerkt Dateien auf dem Computer infizieren und darauf abzielen sich zu vermehren. Hier einige einfache Maßnahmen, wie du deine Software davor schützen kannst:
Ein professionelles Antiviren-Programm ist das A und O für den Schutz deines Computers.
Verwende außerdem eine Firewall.
Halte deine Software aktuell, indem du systematisch Updates durchführst. Das ist auch automatisiert möglich.
Keine unbekannten Links anklicken oder verdächtige E-Mail-Anlagen öffnen.
Stecke keine unbekannten USB-Sticks an deinen Computer. Ein infizierter USB-Stick kann große Schäden an deinem Gerät und mit deinen Daten anrichten.
Vorsicht auch bei der Nutzung von öffentlichen WLAN-Netzen. Grundsätzlich sind diese unverschlüsselt, also unsicher.
4. Online-Betrugsmaschen erkennen
Nachrichten über Betrugsversuche im Internet machen nahezu täglich die Runde. Von Gewinn-Versprechen über falsche Stellenangebote bis hin zur vorgetäuschten Liebe. Die Maschen der Kriminellen sind äußerst kreativ. Dabei haben alle oft das gleiche Ziel im Visier: fremdes Geld.
Wie du dich effektiv vor solchen Straftaten im Internet schützen kannst? Informiere dich! So bist du auf der sicheren Seite. Wenn du bereits im Vorfeld von der Betrugsform gehört bzw. gelesen hast, kannst du sie auch einfacher vermeiden. In der Regel gilt: Überweise Geld nicht an Unbekannte, egal wie verlockend sich das Angebot anhört. Denn genau das bezwecken Betrüger – leicht an die Ersparnisse von gutgläubigen Menschen zu kommen.
5. Schutz vor Fake-News
In den sozialen Netzwerken kursieren täglich Meldungen zum Coronavirus, zum Ukraine-Konflikt oder zum weltweiten politischen Geschehen. Wie kannst du echte Nachrichten von Falschmeldungen unterscheiden? Folgende Tipps können dir dabei helfen:
Überprüfe die Quelle der Information
Achte auf falsche Zusammenhänge und manipulierte Bilder
Recherchiere nach den Fakten
Schaue dir das Social-Media Profil genauer an
Nimm dir Zeit, die Information zu reflektieren
6. Phishing-Mails erkennen
Mit gefälschten Mails versuchen Betrüger sensible Daten abzugreifen, um so finanziell zu profitieren. Seien es PIN-Codes, Passwörter oder andere Benutzerdaten – denke immer daran, dass Unternehmen dich auf keinen Fall über E-Mail kontaktieren werden, um vertrauliche Daten auf diesem Wege zu erfragen.
Die häufigsten Merkmale einer Phishing-Mail
Verdächtige Absenderadresse
Der Name des Empfängers fehlt
Fehlerhafte Rechtschreibung und Grammatik
Aufforderung nach persönlichen/vertraulichen Daten
Dringende Handlungsaufforderung
7. Vorsicht bei Apps-Berechtigungen
Viele Anwendungen (engl. Applications) können nur dann funktionieren, wenn sie die Erlaubnis bekommen, auf bestimmte Funktionen zuzugreifen, wie Kamera, Kalender oder Kontakte. Google Maps benötigt Zugriff auf den Standort deines Smartphones, um zum Beispiel die aktuelle Verkehrslage zu prüfen oder die Supermärkte in deiner Nähe anzuzeigen.
Es gibt leider auch solche Apps, die bestimmte Berechtigungen einfordern, die sie in der Tat nicht wirklich benötigen. Achte darauf, was genau du akzeptierst! Misstrauisch solltest du spätestens dann werden, wenn die App ohne ersichtlichen Grund auf wichtige Funktionen Zugriff einfordert. Bei den neuen Android-Versionen werden die Berechtigungen abgefragt, wenn die App zum ersten Mal ausgeführt wird. Ansonsten kannst du die Berechtigungen auch nach der Installation noch mal kontrollieren.
8. Privatsphäre schützen
Hast du schon einmal daran gedacht, dass viele deiner Online-Aktivitäten für andere Web-Nutzer sichtbar sind? Hier sind insbesondere die sozialen Medien zu erwähnen. Für Internetkriminelle – eine wertvolle Datenquelle.
Die Taktik der Angreifer ist gut durchdacht. Über einen längeren Zeitraum hinweg wird das potenzielle Opfer in den sozialen Medien beobachtet. So werden Informationen über die Interessen der Zielperson gesammelt. Diese Daten nutzen die Betrüger, um gezielt Phishing-Angriffe zu realisieren. Das heißt, mit glaubhaften Nachrichten an Online-Banking Daten und andere Informationen zu gelangen. Diese spezielle Form des Phishings heißt Spear-Phishing.
Um deine Privatsphäre zu schützen, solltest du die Privatsphäre-Einstellungen auf Facebook, Instagram und Co. überprüfen. In den Einstellungen kannst du Änderungen vornehmen und selbst entscheiden, welche Inhalte/Informationen öffentlich angezeigt werden.
Online-Schutz in der Privathaftpflichtversicherung
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