22.03.2022 | 6 Minuten

Wasser sparen: So gehst du nachhaltig mit Wasser um

Das Trinkwasser auf der Erde ist eine wertvolle Ressource - lebensnotwendig, begrenzt und ungleich verteilt. Milliarden Menschen weltweit haben keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die Lage verschärft sich aufgrund des Klimawandels zusätzlich. Deutschland ist von Wasserknappheit bisher nicht betroffen. Doch ein bewusster und schonender Umgang mit dieser kostbaren Ressource wird die Trinkwasserversorgung auch für die kommende Generation nachhaltig sichern. Wir zeigen dir hier, mit welchen einfachen Tricks auch du zum Erhalt der Ressource Wasser beitragen kannst.

Wofür verwenden private Haushalte in Deutschland am meisten Trinkwasser?

2019 verbraucht jeder Deutsche durchschnittlich 125 Liter Trinkwasser pro Tag. Das meiste Trinkwasser wird im Badezimmer beim Baden und Duschen sowie für die Körperpflege verbraucht. Ein Viertel des Trinkwassers wird zum Spülen der Toilette genutzt. Für Wäschewaschen und Geschirrspülen verbraucht jeder Einwohner jeweils 15 und 8 Liter Wasser täglich. Dazu kommen 5 Liter täglich für Trinken und Essenszubereitung. Eins ist jedoch sicher: Es besteht ein großes Sparpotenzial.

Trinkwasserverbrauch pro Einwohner nach Verwendungsart

Während der Corona-Pandemie blieben 2020 viele Menschen zu Hause. Das veränderte Verhalten machte sich im Alltag bemerkbar: Die Toilettenspülung lief häufiger, Hände wurden öfter gewaschen und es wurde mehr gekocht. Dadurch ist der Wasserverbrauch im privaten Haushalt gestiegen: um etwa 4 Liter mehr pro Tag im Vergleich zum Vorjahr. Das wirkt sich logischerweise am Ende des Jahres auch auf die Nebenkosten aus. Wer weniger Wasser verbraucht, schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt.

Was ist virtuelles (unsichtbares) Wasser?

Neben dem Wasser, das wir direkt nutzen können, gibt es das so genannte virtuelle Wasser. Damit ist die Menge an Wasser gemeint, die verwendet wird, um ein Produkt herzustellen, wie Lebensmittel oder Kleidung. Viele Konsumgüter brauchen hunderte Liter Wasser in der Produktion. Noch dazu in Ländern, in denen die Bevölkerung unter Wassermangel leidet. Diese Wassermenge stellt den größten Teil dessen dar, was wir unbewusst in unserem Alltag konsumieren. Eine Tasse Kaffee zum Beispiel verbraucht in der Herstellung ganze 140 Liter Wasser. Wer seinen Wasser-Fußabdruck reduzieren möchte, sollte regionale sowie saisonale Lebensmittel kaufen, wenig Fleisch konsumieren und sorgfältig mit Kleidungsstücken umgehen.

Fußspuren im Sand

Wir können sicher nicht komplett ohne Wasser existieren. Was wir jedoch tun können, ist bewusst zu konsumieren. Diese einfachen Tipps helfen dir deinen täglichen Wasserverbrauch nachhaltig zu reduzieren:

1. Lass das Wasser nicht sinnlos laufen

Während du dich einseifst, stelle die Dusche ab. So läuft die Dusche vielleicht nur noch halb so lang. Beim Händewaschen gilt ebenfalls zwischendurch den Wasserhahn zuzudrehen, wenn du das Wasser in dieser Zeit nicht benötigst.

2. Mach deine Waschmaschine voll und wähle das Eco-Programm aus

Es ist sinnvoll, die Waschmaschine dann einzuschalten, wenn du auch genügend Wäsche hast, um sie zu füllen. Denn egal wie voll - die Waschmaschine verbraucht die gleiche Menge Wasser. Noch ein kleiner Trick: Moderne Waschmaschinen verfügen über einen Eco-Modus. Dieses Programm dauert länger als andere Programme. Dennoch ist es umweltschonend und benötigt weniger Wasser und Energie.

3. Nutze einen Sparduschkopf

Lohnt sich ein Sparduschkopf überhaupt? Die Antwort lautet: Ja. Denn mit einem Wasser-Sparduschkopf kannst du deinen Wasserverbrauch um die Hälfte reduzieren und dabei bares Geld sparen. Während ein normaler Duschkopf etwa 12-15 Liter pro Minute verbraucht, verbraucht ein Sparduschkopf dagegen nur etwa 7 Liter pro Minute. Wie funktioniert das, fragst du dich? Viele Spar-Duschköpfe haben einfach einen kleineren Kopfumfang. Dadurch strömt auch viel weniger Wasser, da die Oberfläche über weniger Wasserdüsen verfügt. Sehr hochwertige Sparduschköpfe mischen dem Wasser Luft bei. Dadurch kommt weniger Wasser aus dem Duschkopf als bei einem normalen Aufsatz. Trotzdem bleibt der Komfort beim Duschen erhalten.

Duschkopf mit wassersparender Konstruktion zur Reduzierung des Wasserverbrauchs

4. Nutze einen Perlator

Auch bei allen anderen Wasserhähnen im Haushalt kannst du mit kleinen günstigen Maßnahmen schnell Wassersparerfolge erzielen. Die kleinen Helfer gibt es günstig in jedem Baumarkt und mischen dem Wasser Luft bei. Sie werden auch unter folgender Bezeichnung verkauft: Durchlaufbegrenzer, Perlstrahler, Strahlregler, Mischdüse, Luftsprudler, Sparstrahlregler oder Diffusor. Sie alle können den Wasserverbrauch um bis zu 50% reduzieren. Sie kosten nur kleines Geld und sind schnell montiert.

5. Toilettenspülung mit Stopp

Leider verbrauchen unsere Toiletten wertvolles Trinkwasser. Pro Person und Tag sind das rund 35 Liter. Nutze auf jeden Fall die Spar-Taste oder die Wasser-Stopp-Taste am Spülkasten. Bei der Spar-Taste spült die Toilette nur einen Teil des Wassers auf dem Kasten, bei der Stopp-Taste kannst du das manuell regeln. Ideal ist natürlich die Nutzung von Regenwasser mit einer entsprechenden Nutzungsanlage.

6. Verwende ein Glas zum Zähneputzen

Anstatt den Wasserhahn lange laufen zu lassen, fülle einen Zahnputzbecher oder einfach ein Glas mit Wasser. In ein Glas passen nur 200 bis 250 Milliliter. Zum Ausspülen nach dem Zähneputzen reicht das vollkommen aus. Auf diese Weise sparst du langfristig eine Menge Geld. Experten raten: Verwende lieber ein Glas. Meistens haben Zahnputzbecher eine raue Oberfläche. Dort können sich Bakterien absetzen.

Zahnbürste mit gefülltem Wasserglas

7. Lieber kurz Duschen statt ausgiebig Baden

Ein Vollbad ist purer Genuss. Doch je nach Größe der Badewanne brauchst du dafür zwischen 180 und 250 Liter Wasser. Nur mal zum Vergleich: Durch einen herkömmlichen Duschkopf fließen etwa 12 Liter pro Minute. Damit verbrauchst du bei einer fünfminütigen Dusche rund 60 Liter. Wenn du länger als zehn Minuten duschst, verbrauchst du allerdings mehr Wasser als mit einem Vollbad. Ob sich für dich Duschen oder Baden besser eignet, hängt also von deinen Gewohnheiten ab. Außerdem ist das Aufheizen des Wassers sehr energie- und kostenintensiv: Je weniger Wasser du erhitzt, umso mehr Energie und Geld sparst du am Jahresende.

8. Fange Regenwasser auf

Nicht nur im Bad oder in der Küche kommt Wasser zum Einsatz. Auch für Garten und Balkon wird eine Menge Trinkwasser verbraucht. Grundsätzlich eignet sich Regenwasser zum Gießen viel besser - besonders bei empfindlichen Pflanzen. Das Regenwasser ist frei von Zusätzen und dazu noch kostenlos. Um Regenwasser aufzufangen, stehen dir einige Möglichkeiten zur Verfügung. Die einfachste und günstigste davon: Stelle draußen eine Regentonne auf. In der Tonne wird das Regenwasser gesammelt, das du später zum Gießen nutzen kannst. Achte darauf, die Regentonne mit einem Deckel zu schließen, um Tiere vor dem Ertrinken zu schützen. Im Sommer ist eine regelmäßige Bewässerung der Pflanzen besonders wichtig. Der beste Zeitpunkt dafür ist in den frühen Morgenstunden. Dann ist es nicht so heiß und das Wasser verdunstet nicht sofort wieder.

Jeder kann ohne großen Aufwand einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Das kannst auch du schaffen!

Autor dieses Artikels:

Karina Todorova

Bloggt über umweltbewusstes Leben, Lifehacks für den Alltag und gesundheitliche Themen.