20.01.2022 | 5 Minuten

Das Bonusheft: Zahnvorsorge zahlt sich aus

Das zahnärztliche Bonusheft ist jedem heutzutage ein Begriff. Aber wie funktioniert das eigentlich? Wir haben für dich die wichtigsten Infos rund um das Thema „Bonusheft“ zusammengefasst.

Was ist ein Bonusheft?

Das Bonusheft dient als Nachweis für die regelmäßige Zahn-Kontrolle. Nach jeder Vorsorgeuntersuchung bekommst du einen Stempel in dein Bonusheft. Bei lückenlos geführtem Bonusheft bezahlt die gesetzliche Krankenkasse einen erhöhten Zuschuss für Zahnersatz. Der Bonus gilt ausschließlich für Zahnersatz - andere Behandlungen werden nicht bezuschusst.

Wenn du mindestens die letzten fünf Jahre regelmäßig bei der Zahnvorsorgeuntersuchung warst und das in deinem Bonusheft vermerkt ist, sinkt dein Eigenanteil für eine Krone, Brücke oder Prothese. Die Untersuchung beinhaltet alle erbrachten prophylaktischen Maßnahmen wie die Überprüfung des Pflegezustands der Zähne, Zahnfleischuntersuchung und Entfernung von Zahnstein. Solltest du noch kein Bonusheft haben: frag einfach bei deinem Zahnarzt nach.

Wie oft solltest du zur zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchung?

Es wird hier zwischen Kindern und Jugendlichen sowie Erwachsenen unterschieden.

Infografik Zahnvorsorge Häufigkeit der Untersuchungen im Kalenderjahr

  • Kinder und Jugendliche:
    Bereits im Alter zwischen 6 und 18 Jahren sollten Kontrolluntersuchungen regelmäßig durchgeführt werden - in der Regel halbjährlich. Ab dem 12. Lebensjahr erhält das Kind ein Bonusheft. Das heißt, das Bonusheft des Kindes wird bis zum 18. Lebensjahr zwei Mal jährlich abgestempelt.

  • Erwachsene:
    Patientinnen und Patienten über 18 Jahren sollten mindestens einmal pro Kalenderjahr zur Kontrolle gehen, damit sie einen Anspruch auf erhöhten Zuschuss haben.

Was genau bringt dir das Bonusheft?

Die Krankenkasse zahlt auch ohne Bonusheft einen festen Zuschuss für Zahnersatz. Dieser beträgt seit Oktober 2020 60 Prozent. Hast du in den letzten Jahren ein lückenloses Bonusheft gepflegt, steigen deine Zuschüsse weiter – für fünf Jahre auf 70 Prozent und für zehn Jahre auf 75 Prozent. Wenn du in den letzten fünf Jahren deinen Kontrolltermin mal ohne ausreichende Begründung verpasst hast, verlierst du den Anspruch auf einen Bonus. Erst nach fünf weiteren Jahren ohne fehlenden Eintrag im Bonusheft kannst du von einem höheren Zuschuss profitieren.

Bis zu 75 Prozent Zuschuss der Krankenkasse bei Zahnersatz mit Bonusheft

Der Festzuschuss der gesetzlichen Krankenkasse orientiert sich immer an der Regelversorgung. Er ändert sich nicht, wenn der Patient einen fehlenden Zahn statt durch eine Brücke lieber durch ein teures Implantat ersetzten möchte. Das heißt, wünschst du dir einen teuren und hochwertigen Zahnersatz, musst du dafür tiefer in die Tasche greifen.

Was ist ein Heil- und Kostenplan beim Zahnersatz?

Nachdem du dich für eine Behandlungsart mit Zahnersatz entschieden hast, erstellt dein Zahnarzt / deine Zahnärztin einen Heil- und Kostenplan (HKP). Der Plan beinhaltet Angaben zum Zahnbefund, der geplanten Behandlung und zu den Behandlungskosten. Die Krankenkasse prüft den HKP und setzt die Festzuschüsse fest - 60%, 70% oder 75%. Dabei spielt das Bonusheft die entscheidende Rolle. Bei Härtefallpatienten übernimmt die Krankenkasse 100% der Regelversorgung.

Sende den Heil- und Kostenplan zusammen mit dem lückenlos geführten Bonusheft an deine Krankenkasse. In den meisten Fällen reicht auch eine Kopie vom Bonusheft. Erst nach der Bewilligung durch deine Krankenkasse kann die Therapie erfolgen.

Das Bonusheft wird ab 2022 digital

Versicherte Patient*innen müssen zukünftig das Zahnbonusheft zur Vorsorgeuntersuchung nicht mitnehmen. Es wird digital in die elektronische Patientenakte (ePA) integriert. Die ePA ist ein Gesundheitsmanagementsystem, das zum Ziel hat, den Dokumentenaustausch zwischen Gesundheitseinrichtungen und Patienten zu erleichtern.

Die Nutzung der digitalen Anwendung ist freiwillig. Beantragen kannst du die elektronische Patientenakte bei deiner Krankenkasse. Diese stellt dir eine App für dein Smartphone zur Verfügung. So hast du alle medizinischen Unterlagen immer zur Hand, inklusive Zahnbonusheft. Dadurch kannst du die zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchungen bei deiner Krankenkasse einfacher nachweisen, wenn du eine Zahnersatz-Behandlung in Anspruch nehmen möchtest. Welche anderen Dokumente abgelegt werden und wer Zugriff auf diese hat, kannst du selbst bestimmen.

Wenn du auf die digitale Version nicht umsteigen möchtest, kannst du das Bonusheft weiterhin in Papierform nutzen.

Das Bonusheft bei der Janitos Zahnzusatzversicherung

Nicht nur die gesetzliche Krankenkasse belohnt eine regelmäßige Zahnvorsorge. Auch einige Zahnzusatzversicherungen zahlen für einen Zahnersatz mehr, wenn du ein konstant gefülltes Bonusheft vorlegen kannst. Bei Janitos fängst du mit dem maximalen Erstattungssatz für Zahnersatz des ausgewählten Tarifes an. Dieser bleibt dir erhalten, wenn du im fünften Kalenderjahr nach Versicherungsbeginn ein mindestens fünf Jahre lang lückenlos geführtes Bonusheft vorweisen kannst.

Autor dieses Artikels:

Karina Todorova

Bloggt über umweltbewusstes Leben, Lifehacks für den Alltag und gesundheitliche Themen.