23.02.2022 | 5 Minuten

Was du für eine gute Nachbarschaft tun kannst

Ein englisches Sprichwort besagt: “My home is my castle”. Das eigene Heim – ein Ort der Sicherheit, der Zuflucht und der Harmonie von der stressigen Außenwelt. Dass sich Zuhause jeder wohl fühlen soll, steht außer Frage. Ob wir wollen oder nicht, spielt dabei auch das unmittelbare Wohnumfeld eine Rolle. Das wird uns spätestens dann bewusst, wenn etwa das Haus besonders hellhörig ist und Lärm bis in die eigene Wohnung durchdringt.

Wie in allen zwischenmenschlichen Beziehungen beruht auch das gute Verhältnis zu den Nachbarn auf gegenseitiger Rücksichtnahme und Respekt. So können Kleinigkeiten helfen das Vertrauen in die Nachbarschaft zu stärken, Konflikte zu vermeiden sowie die Lebens- und Wohnqualität zu steigern. Wenn du also eine gelungene Nachbarschaft möchtest, musst du selbst etwas dafür tun. Hier geben wir dir fünf Tipps an die Hand, damit das nachbarschaftliche Verhältnis zu einem harmonischen Miteinander wird.

1. Nachbarn kennenlernen

Endlich! Der Umzug ist vollbracht. Der nächste und wichtige Schritt ist das Kennenlernen der Nachbarn. Du musst nicht bei jedem an der Tür klingeln. Bei den direkten Nachbarn einmal "Hallo" sagen macht aber in jedem Fall einen guten ersten Eindruck. Ein kleines Geschenk wie selbst gebackener Kuchen oder Blumen hilft dabei das Eis zu brechen. Eine Einladung zu einem Glas Sekt oder Kaffee kommt ebenfalls gut an. So kannst du deine Nachbarn direkt besser kennenlernen. Wenn du auf den Kaffeeklatsch keine Lust hast, ist das auch in Ordnung. So oder so hast du bereits die Grundbasis für ein offenes Nachbarschaftsverhältnis gelegt.

2. Freundlicher Umgang

Während einige Menschen auf Distanz bleiben, möchten andere mit Nachbarn näher in Kontakt treten. Wir sind schließlich alle anders. Aber was macht eine gute Nachbarschaft aus? Die richtige Mischung zwischen Nähe und Distanz, behaupten Soziologen.

Egal zu welchem Nachbar-Typ du gehörst, mit einer freundlichen Ausstrahlung und einer netten Begrüßung kannst du nichts falsch machen.

Junge Frau grüßt freundlich

3. Hilfe anbieten und annehmen

Etwas Gutes tun muss nicht immer mit einem großen Aufwand verbunden sein. Oft erzeugt bereits eine kleine Geste große Wirkung: Hilf der älteren Dame aus dem oberen Stockwerk beim Tragen der Einkäufe bis zu ihrer Haustür oder leihe dem Nachbarn dein Werkzeug aus. Genauso kannst du aber auch selbst Hilfe annehmen. Frag den Nachbarn nebenan, ob sie sich um dein Haus oder deine Wohnung kümmern können, während du in Urlaub bist: Briefkasten regelmäßig leeren, Rollläden betätigen, Blumen und Garten gießen. Das verlängert nicht nur das Leben deiner Pflanzen sondern kann auch Einbrecher abschrecken und so einen Einbruchdiebstahl verhindern.

Obst und Gemüse in zwei Tüten vor der Haustür

4. Hausordnung beachten

Damit du keinen Ärger mit den Nachbarn bekommst oder gar eine Abmahnung, solltest du die Regeln im Haus einhalten. Denn gegenseitige Rücksichtnahme ist der Schlüssel zu einem harmonischen Zusammenleben. Die wichtigsten Regelungen sind in einer Hausordnung zusammengefasst. Die Hausordnung gilt für alle Mieter gleichermaßen. Ist diese ein Bestandteil deines Mietvertrages, so ist sie auf jeden Fall rechtlich bindend. Folgende Aspekte sind häufig darin enthalten: Ruhezeiten, Sauberkeit und Ordnung, Lüften, Kinder, Haustierhaltung und Fahrzeuge. Ein weiterer wichtiger Punkt, der in fast jeder Hausordnung zu finden ist, betrifft die Sicherheit in der Mietgemeinschaft.

Als Versicherer liegt uns das Thema Sicherheit und Schutzmaßnahmen besonders am Herzen. Deshalb gehen wir an dieser Stelle näher auf diesen Aspekt ein. Hier sind einige Punkte, die in keiner Hausordnung fehlen sollten:

  • Zur Vermeidung von Brandgefahren ist das Lagern von giftigen und brennbaren Stoffen in der Wohnung, im Keller oder in der Garage untersagt.

  • Haus- und Hofeingänge sowie Treppen und Flure dienen als Fluchtwege und sind aus diesem Grund freizuhalten.

  • Im Interesse aller Hausbewohner sind Stellplätze für Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge immer freizuhalten.

  • Oft müssen Haus- und Hoftüren aus Sicherheitsgründen nachts abgeschlossen werden. Das kann der Vermieter jedoch aus brandschutzrechtlichen Gründen verbieten. Denn bei einer Notsituation wie einem Brand müssen die Bewohner so schnell wie möglich das Haus verlassen können.

5. Offene Kommunikation bei Unstimmigkeiten

Eine aktuelle Befragung der forsa Politik- und Sozialforschung für die Gothaer Versicherung hat die häufigsten Beschwerden zwischen Nachbarn analysiert. Im Rahmen der Umfrage wurden 1015 Menschen über 18 Jahren befragt. 53% davon gaben Lärmbelästigung als wahrscheinlichsten Grund für eine Beschwerde an. Auch falsch geparkte Autos bieten Potenzial für Konflikte zwischen Nachbarn. Darüber würden sich 32% der Befragten beschweren. Platz 3 der häufigsten Aufreger belegt die Belästigung durch Rauch (29%). Störende Haustiere (16%) sowie nicht eingehaltene Nachbarschaftspflichten (15%) wie Schnee schippen oder Hausflur putzen können ebenfalls für Diskussionen zwischen Nachbarn sorgen.

Die häufigsten Gründe für eine Beschwerde beim Nachbarn

Aber wie sagst du deinen Nachbarn, wenn dich selbst etwas stört, ohne in Konflikt zu geraten? Sprich das Thema am besten so früh wie möglich an, noch bevor sich negative Gefühle wie Frustration, Wut oder Verzweiflung bemerkbar machen. Selbstverständlich erfordert es Mut. Schließlich möchte man den guten Draht zu den Nachbarn nicht aufs Spiel setzten. Oft ist den Nachbarn aber gar nicht bewusst, dass dich ihr Verhalten stört. Daher ist an dieser Stelle eine offene und klare Aussage nötig.

Autor dieses Artikels:

Karina Todorova

Bloggt über umweltbewusstes Leben, Lifehacks für den Alltag und gesundheitliche Themen.